Damit dein Transporter oder Bus nicht einfach nur ein Fahrzeug bleibt, sondern bei Reisen für ein paar Tage, Wochen, Monate oder ganze Jahre dein Zuhause wird, solltest du du deinen Camper isolieren. Um sich im Wohnmobil wohlzufühlen, ist ein gutes Raumklima und damit eine gute Wohnmobil Isolierung nötig. Schließlich wollen wir doch alle im Sommer die Hitze und im Winter die Kälte lieber nicht im DIY-Camper haben. Und schön leise soll es während der Fahrt am besten auch sein, damit dich das Scheppern nicht schon nach zwei Stunden Fahrt nervt.
Deshalb sollte ein DIY-Camper unserer Meinung nach auch eine gute Isolierung und Geräusch-Dämmung haben. Da das ganze Thema jedoch sehr umfangreich ist, haben wir es in zwei Blogbeiträge geteilt. In diesem Beitrag wollen wir dir ein paar Infos und die Theorie zu möglichen Isolier-Materialien mit auf den Weg geben, damit du beim Kauf nichts falsch machen kannst und nicht unnötig Geld ausgibst. Im nächsten Beitrag beschäftigen wir uns dann mit der Praxis und damit, wieviel Armaflex^ und Alubutyl^ man im Camper verbaut, was es sonst noch zu beachten gibt und wie man am besten vorgeht, damit auch du dein Wohnmobil ganz easy isoliert bekommst.
Inhaltsverzeichnis
1. Reicht die normale Wärme-Isolierung im Wohnmobil oder sollte ich meinen Camper auch gegen Geräusche dämmen?
Hier scheiden sich die Geister. Der gleichzeitige Einsatz von z. B. Armaflex als Wohnmobil Isolierung und Alubutyl als Geräusch-Dämmung sorgt immer wieder für hitzige Diskussionen. Zumal beide Materialien nicht gerade günstig sind. Die Praxis zeigt, dass eine vollflächige Isolierung der Bleche mit z. B. Armaflex gleichzeitig auch die Geräusche in eurem Camper schluckt.
Allerdings klebt Armaflex wie Sau und wenn ihr euren Camper erstmal isoliert habt, kriegt ihr das Zeug auch nicht so schnell wieder runter. Solltet ihr also eines Tages mit der Geräusch-Dämmung durch Armaflex unzufrieden sein und wollt im Nachhinein noch Alubutyl verkleben wirds schwierig. Deshalb sind wir lieber auf Nummer Sicher gegangen und haben bei unserem zukünftigen Düdo-Wohnmobil beides verwendet: Armaflex für die Wärmeisolierung und Alubutyl für die Geräusch-Dämmung.
- Wenn ihr Geld und Gewicht einsparen wollt, verzichtet auf Alubutyl und isoliert euren Camper nur mit einer normalen Wärmeisolierung, wie z. B. Armaflex^. Eine Rolle Alubutyl^ entspricht ca. 2 m², wiegt 7,9 kg und kostet je nach Hersteller und Lieferant um die 40 €. Also nicht gerade wenig…
- Wollt ihr auf Nummer Sicher gehen und seid der Meinung “viel hilft viel”, dann könnt ihr beim Schritt “Wohnmobil isolieren und dämmen” auch beide Materialien verarbeiten. Armaflex lässt sich wunderbar auf Alubutyl kleben. Andersherum funktioniert es nicht 😉
2. Welches Material eignet sich für die Wohnmobil-Isolierung und Geräusch-Dämmung?
Wie gut ihr die Hitze und Kälte aus dem Wohnmobil fernhalten könnt, hängt auch sehr vom verwendeten Isoliermaterial ab. Bei der Camper Isolierung habt ihr ähnlich wie bei der Bodenisolierung die Auswahl zwischen verschiedenen Materialtypen:
Wohnmobil isolieren mit Styropor
Früher wurden Wohnmobile gerne mit Styropor gedämmt. Das Material ist leicht, lässt sich gut verarbeiten und kostet so gut wie nichts. Allerdings zieht Styropor Wasser, welches sich gerne als Kodenswasser beim Kochen oder Schwitzen bildet. Pro Person schwitzt ihr pro Nacht übrigens gerne mal 0,5L Wasser. Dass sich dieses Kodenswasser in irgendwelchen Ecken absetzt oder eurer Isoliermaterial angreift, wollt ihr im Camper natürlich unbedingt vermeiden.
Deshalb ist beim Einsatz von Styropor eine aufwändige Dampfsperre Pflicht! Diese kostet euch aber neben Geduld auch viel Zeit und Geld. Außerdem könnt ihr nie sicher sein, ob ihr euer Wohnmobil am Ende auch wirklich luftdicht bekommen habt. Von daher raten wir sehr von dieser Dämm-Methode ab.
Wohnmobil-Isolierung mit Styrodur
Die Alternative zu Styropor bildet das geschlossen porige Styrodur. Dieses zieht im Vergleich zum Styropor kein Wasser. Da die Platten aber recht unhandlich und steif sind und ihr diese somit wohl nie zu Hundert Prozent an eure Blechteile im Camper geklebt bekommt, wäre auch hier wahrscheinlich eine Dampfsperre Pflicht, um zwischen Isolierung und Fahrzeugblech keine Hohlräume und damit Platz für Kondenswasser zu lassen. Zudem können sich die Platten während der Fahrt gegeneinander aufreiben und geben wirklich eklige Geräusche von sich (wer mal zwei Styrodurplatten aneinander gerieben hat, weiß wo von wir reden :D).
Camper Isolierung mit Dämmwolle (z. B. Glaswolle)
Den eigenen Camper mit Glaswolle zu isolieren können wir nur abraten. Zwar besitzt der Dämmstoff ganz gute Werte, was die Wärmeisolierung angeht, versagt aber bei der Feuchtigkeit. Glaswolle zieht Feuchtigkeit und ist auch weder umwelt- noch gesundheitsförderlich. Ihr braucht also bei Glaswolle definitiv eine Dampfsperre, die mit Mehraufwand verbunden ist. Außerdem setzt sich Glaswolle in jeder Ritze eures Campers ab, glaubt uns :D. Daher können wir dieses Material zur Camper Isolierung nicht empfehlen.
Camper nachhaltig isolieren mit Kork
Für alle, die lieber auf natürlich Stoffe setzen wollen, bildet Kork wohl die beste Alternative zu Armaflex und Co. Das Material ist in verschiedenen Dicken verfügbar und lässt sich somit bestimmt ganz gut an das Fahrzeugblech anpassen und kleben. Da wir hier aber keine Erfahrungen haben, nehmen wir das Material hier nur der Vollständigkeit halber mit auf. Solltet ihr Kork als Wärmeisolierung verwendet haben, so schreibt uns doch gerne von euren Erfahrungen! Ansonsten könnt ihr auch gerne bei der lieben Viki von Vanilla Icedream vorbeischauen. Sie hat ihren Fiat Ducato Transporter und auch ihren VW T5 im Zuge des Camper Ausbaus mit Kork isoliert.
Camper isolieren mit Armaflex
Armaflex^, X-trem Isolator^, K-Flex^ und Co. bilden heutzutage eigentlich den Standard, wenn es um die Camper Isolierung geht. Das Material ist geschlossenporig, nimmt also kein Wasser auf. Zudem gibt es die weichen Matten in verschiedenen Dicken und als selbstklebende und nichtklebene Variante (je nach Hersteller).
Wie ihr unter Punkt 1 schon lesen konntet, haben wir für die Isolierung selbstklebendes Armaflex verwendet. Wir haben uns hier einfach an anderen Foren- und Blogbeiträgen orientiert und auf dieses bewärte Material gesetzt. Bei Armaflex gibt es unterschiedliche Qualitätsstufen. Wir haben Armaflex^ in der Qualitätsstufe “XG” verwendet und sind bisher zufrieden. Das Material riecht am Anfang zwar etwas, was aber mit der Zeit deutlich nachlässt. Von der niedrigsten Qualitätsstufe ACE haben wir bisher nur schlechtes gehört (angeblich stinkt es sehr und die Qualität ist auch nicht besonders). Das Highlight bildet die Stufe “AF”^, welches allerdings mit höheren Anschaffungskosten verbunden ist.
Falls ihr die Camper Isolierung selbst kleben wollt, können wir euch das Material von “X-trem Isolator“^ empfehlen, denn dieses gibt es auch in einer nicht selbstklebenden Variante.
Camper Isolieren: Geräusch-Dämmung mit Alubutyl
Ähnlich wie bei der Wahl von flexiblen Isoliermatten für deine Wohnmobil Isolierung gibt es beim Thema Geräusch-Dämmung unzählige Anbieter von Dämmmatten. Wir nehmen hier jedoch die Abkürzung und empfehlen Alubutyl ABX in der Stärke 2mm der Firma Reckhorn^. Wir können dieses wärmstens empfehlen. Die Qualität ist einfach super, basta!
Es stinkt nicht nach Chemiefabrik, lässt sich super verarbeiten und hält wirklich bombenfest! Ernsthaft! Das Zeug kriegt ihr nicht mehr runter :D. Das Ergebnis lässt sich auch sehen bzw. hören. Das Alubutyl schluckt einfach jegliche Schwingungen des Blechs. Glaubt ihr nicht? Macht gerne den Hörtest:
Na? Konnten wir euch überzeugen? Klingt gleich ganz anders oder? 🙂
Und nun? Wie gehts weiter?
Ihr habt euch für Armaflex^ und Alubutyl^ zur Camper Isolierung und Geräusch-Dämmung entschieden und fragt euch nun, wie viel und in welcher Stärke ihr das Material bestellen sollt und wie ihr es am besten verarbeitet? Diese Frage beantworten wir im zweiten Beitrag zum Thema Camper Isolierung!
4 Kommentare
Hallo zusammen
Ich habe eine frage, mein freund uns ich suchen schon lange einen alten mercedes benz.
Kann mann bei eurem dinnen stehen oder nicht
Und wie viel hat der dachträger gekostet
Mit lieben grüssee
Hallo Jantien,
kommt ganz drauf wie groß ihr seid? 😀 Der Innenraum hat eine Höhe von ca. 1,6 Meter. Es gibt aber auch Düdos mit “Hochdach”, da kommen nochmal ca. 15 bis 20 cm oben drauf, also 1,8 Meter dann. Schau doch gerne auf unserem Blogbeitrag “Unser Düdo Willy” vorbei! Falls du den hinteren großen Dachträger meinst: Der war schon verbaut. Von daher kann ich dir dazu leider nichts sagen. Grüße, Viktor
Was ist mit Dämmwolle?
Gibt es einen nesonderen Grund warum diese Möglichkeit garnicht erst aufgeführt wurde?
Beste Grüße
Hey Christiam,
danke für den Hinweis! Ich habe den Beitrag entsprechend geupdated. Falls du mit Dämmwolle Glaswolle meinst: Diese zieht Feuchtigkeit. Daher würdest du eine Dampfsperre im Camper benötigen, bei der du nie sicher sein kannst, ob diese wirklich 100% abdichtet. Daher eher nicht zu empfehlen.
Viele Grüße